Einträge von Wigmar Bressel

„Wir haben vor allem im Objekt-Geschäft den Vorteil, in Deutschland für Europa zu fertigen“ – die Leuchtenmanufaktur Gebrüder Knapstein

Sundern. Da, wo das Sauerland bergig wird, da saß einmal die deutsche Leuchten-Industrie. Saß. Denn heute kommt fast alles aus den Billig-Lohn-Ländern, selbst wenn das Versandlager noch im Hochsauerlandkreis steht. Aber auch nur fast. Denn in Sundern sitzt ein kleiner Innovator: Die Leuchtenmanufaktur Gebrüder Knapstein hat vor einigen Jahren die Gestensteuerung in die Innenraumleuchte eingeführt – und sich (zunächst natürlich belächelt) einen teilweise „schalterlosen“ Vorsprung erarbeitet. Knapstein – das sind heute hochwertige Leuchten in feiner Anmutung und raffinierter Technik. 55 Mitarbeiter haben so ihr Auskommen.

Lennart Palkovits von Böker ist 2018 bester Ausbildungsabsolvent bei den deutschen Zerspanern

Solingen. Die Solinger Messerschmiede Böker hat den besten deutschen Zerspaner-Azubi 2018 ausgebildet: Lennart Palkovits hat von den 403 bundesweit angetretenen Teilnehmern zum Ausbildungsabschluss zur ‚Fachkraft für Metalltechnik, Fachrichtung Zerspanungstechnik‘ als Bester abgeschlossen. Jetzt folgt der Promireigen: Urkunde aus den Händen von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet, im Dezember trifft er den Bundespräsidenten. Das wirklich Besondere ist aber: Palkovits ist ein Einser-Abiturient, hätte auch Arzt werden können – aber er interessiert sich für Taschenmesser.

Scheibel eröffnet die eigene Whisky-Destille

Kappelrodeck. Die Emil Scheibel Schwarzwaldbrennerei ist eine der renommiertesten Obstbrennereien Europas – ob in der Lufthansa oder in der Elbphilharmonie: Man trinkt Scheibel. ‚Macher‘ in dritter Generation ist Michael Scheibel, der mit seiner von ihm selbst über dem Holzfeuer destillierten Obstreihe „Alte Zeit“ noch einmal zusätzlich sehr ungewöhnliche Luxusbrände erzeugt. Nun hat er sich einen langgehegten Wunsch verwirklich: Michael Scheibel hat die Getreidemühle seines Großvaters zur spektakulären Whisky-Destille umgebaut – der dreijährige Single Malt ist nun abgefüllt und seit einigen Tagen auf dem Markt.

Der Manufakturen-Blog auf Instagram – die zehn ‚meistgeherzten‘ Bilder

Bremen. Für Beyoncé mit ihren 117 Millionen Instagram-Followern und manchmal anderthalb Millionen ‚Likes‘ pro Foto wäre es nichts – für die Manufakturen-Branche ist es wahrscheinlich (noch) nicht das Medium, in dem sich Kunden und Fans bewegen. Trotzdem bewegt sich auch auf Instagram etwas – der 200. Abonnent zum 100. Post des Manufakturen-Blogs auf Instagram. Eine bunte Fotostrecke mit unseren zehn beliebtesten Instagram-Fotos – bisher.

Bernhard Hoetgers Jubiläumsbesteck für Koch & Bergfeld

Bremen. Wie es halt oft so ist. Jetzt gibt es das Buch zum Jubiläumsbesteck, das damals keiner wollte. Inzwischen liegen die wenigen produzierten Besteckteile in den Museen – und jeder Sammler hätte sie gerne… Der Designer Horst Heeren hat sich die Mühe gemacht, alle auffindbaren Details zu Bernhard Hoetgers Industrie-Design und seiner Arbeit für die Silberwarenmanufaktur Koch & Bergfeld in jahrelanger Arbeit zusammenzutragen.

Meissen: Der Mug soll es richten

Meißen. Das deutsche Porzellanheiligtum Meissen – Erfinderin des europäischen Porzellans (im Jahr 1710), Service und Figuren (von Blümchen bis zweimeterhoch), meistens tief in den roten Zahlen (im Jahr 2016 17,4 Mio. Euro Verlust bei 38,7 Mio Euro Umsatz). Eigentümer: der Freistaat Sachsen (übersetzt: wir Steuerzahler). Und immer auf der Suche nach der Lösung: Wie kommen wir in die schwarzen Zahlen? Wie überleben wir den nächsten Generationenwechsel? Wie erwecken wir das Interesse für deutsches Manufakturporzellan bei jungen Menschen? Was ist ‚handgemalt‘ wert in Zeiten des 3D-Drucks? Derzeit befeuert Meissen den „Mug“, den Kaffeebecher – die große Kaffeetasse fürs Büro ab 49 Euro Verkaufspreis.

Tutimas Rennyacht ersegelt 8. Platz bei den Weltmeisterschaften

Den Haag. Kleine Manufaktur – große Aktivitäten: Die Rennyacht namens ‚Tutima‘ der Uhrenmanufaktur Tutima hat bei den Segelweltmeisterschaften in Den Haag einen respektablen 8. Platz ersegelt. Das einzige reine Frauenteam im Offshore-Regatta-Segeln hatte ordentlich zu kämpfen, schloss ihren besten der neun Wettkämpfe mit dem 3. Platz ab. Auf ihrer Facebook-Seite zeigte sich das Team zufrieden: „Es war eine großartige Erfahrung, gegen so viele Nationen und neue Boote zu segeln!“

Dank vorab auch für die Foto-Nutzungsmöglichkeiten an Sander van der Borch…

„Made in Dithmarschen“: die Supermatratzen der Familie Wulff

Fedderingen. Welche Produkte können aus Manufakturen kommen? Gibt es Produkte, die nicht von Manufakturen produziert werden können? Vielleicht eine Weltraumrakete (zuviele Beteiligte und Zulieferer). Oder ein selbstfahrendes Auto (auch zuviele Beteiligte und Zulieferer). Aber ansonsten? Zu Besuch bei einem Spezialisten in der sprichwörtlichen „Pampa“: bei Wulff Med Tec in Fedderingen in Dithmarschen. Dort, in der gemütlich wirkenden schleswig-holsteinischen Hügellandschaft, werden auf dem Gelände des ehemaligen Bauernhofs der Gründerfamilie Wulff jährlich zwischen 40 000 und 50 000 Spezialmatratzen für Krankenhäuser und den schlafbewussten Privatkunden gefertigt – mit ziemlich viel Handarbeit. Jetzt ausgezeichnet mit dem ‚Deutschen Manufakturen-Siegel‘.

Jürgen Betz: „Über das Sponsoring haben wir Ideen für neues Design gesammelt“

Efringen-Kirchen. Borgward ist echt wieder da! Beim Classic-Rennen in Le Mans (Drei Wertungen Tag-Nacht-Tag) belegte ein Borgward Hansa Renncoupé 1500 mit geschätzten 105 PS den überraschenden 4. Platz in der Klasse bis 1500 Kubikzentimeter Hubraum. Und wer hat als Hauptsponsor das 35 000 Euro teure Abenteuer ermöglicht? Die Borgward Zeitmanufaktur aus dem Landkreis Lörrach, ein Sechs-Mann-Betrieb! Höchste Zeit für ein Interview mit deren geschäftsführendem Gesellschafter Jürgen Betz zu den Gründen für dieses „etwas größere“ Engagement.

Weimarer Porzellanmanufaktur braucht Hilfe

Kaum ist die Höchster Porzellanmanufaktur (gegründet im Jahr 1746) vom Eis wieder runter (ich schrieb darüber vor einigen Tagen), schreitet die Weimarer Porzellanmanufaktur (gegründet im Jahr 1790) zum Amtsgericht und meldet Zahlungsunfähigkeit an. Glück im Unglück ist vermutlich, dass abermals Rolf Rombach zum Insolvenzverwalter bestellt wurde – der Rechtsanwalt aus Erfurt, der in den 1990er Jahren Weimar-Porzellan schon einmal aus der Insolvenz führte. Und Rombach ist sehr entschlossen: „Es muss einen Weg geben, die Porzellanmanufaktur zu erhalten.“