Einträge von Wigmar Bressel

„Es geht um uns selbst“ – Julia Francesca Meuter im Gespräch über ihr Buch ‚Vom Wert der Dinge‘

Bremen. Im März 2019 erschien im Verlag Deutsche Manufakturen e. V. das Buch zur Masterarbeit von Julia Francesca Meuter: ‚Vom Wert der Dinge‘.

Meuter, Jahrgang 1992, ist in Neapel als Kind deutscher Eltern geboren und aufgewachsen. Sie hat in Florenz den ersten Teil ihres Studiums (Bachelor in Industrie-Design) absolviert, den zweiten Teil in Bremen an der Hochschule für Künste (Master in Integriertes Design). In dieser Arbeit beschäftigte sie sich mit Manufakturen. Die Buchgestaltung war Teil der Masterarbeit. Mit Julia Meuter im Gespräch.

Nachlese ‚Ambiente 2019‘: Die verbliebenen Manufakturen zeigen Interessantes

Frankfurt am Main. Wohin geht es mit der ‚Ambiente‘, der „größten Konsumgütermesse der Welt“? Viele Manufakturen mit so klangvollen Namen wie KPM und Fürstenberg, sind ihr zum zweiten Mal ferngeblieben, waren nur noch in Paris. Poschinger, Koch & Bergfeld, Wilkens, Mühle – die Liste derjenigen ist lang, die schon länger weg sind, weil die Besucher nicht zu den Erwartungen passen. Aber die, die ausstellten, hatten interessante Neuheiten und Neuigkeiten, Infos und Design mitgebracht…

Manufakturen räumen bei ‚Dineus‘ ab – aber der Wettbewerb ist noch unausgegoren

Frankfurt am Main. Gutes gewollt – aber nicht zu Ende gedacht. Der Callwey-Verlag will sein Buch ‚Tischkultur‘ befördern und lobte einen neuen Tischkultur-Wettbewerb namens ‚Dineus Grand Prix Tableware 2019‘ aus. 33 Sieger-Produkte wurden im Rahmen der Frankfurter Messe ‚Ambiente 2019‘ gekürt, davon elf aus Manufakturen. Eigentlich super – wenn da nicht diese unguten Interessenkollisionen wären: Wettbewerbs-Kuratoren gewinnen selbst die Preise, Jury-Mitglieder arbeiten mit den Betrieben, die sie auszeichnen, beruflich eng zusammen – puschen sich also irgendwie selbst. Und der Ausrichter Callwey will aus dem Wettbewerb ein weiteres Buch machen, dessen Zielgruppe – mit Verlaub – klitzeklein ist.

Robert Nuslan ging bei ‚Hutkönig‘ ganz diskret in den Ruhestand

Regensburg. Er hat sich leise verabschiedet – aber nun schlägt er doch noch einmal große Wellen, denn die Mittelbayerische Zeitung widmet seinem Abtritt in den Ruhestand eine ganze Seite – es ist von „Abdankung“ die Rede: Robert Nuslan, das Gesicht von ‚Hutkönig am Dom‘, Deutschlands vielleicht bekanntestem Hutfachgeschäft mit angeschlossener Manufaktur, hat mit 62 Jahren die Stafette an seinen zehn Jahre jüngeren Bruder Andreas weitergereicht. 45 Jahre im Familienunternehmen seien genug, befand der Ältere.

„Wir haben vor allem im Objekt-Geschäft den Vorteil, in Deutschland für Europa zu fertigen“ – die Leuchtenmanufaktur Gebrüder Knapstein

Sundern. Da, wo das Sauerland bergig wird, da saß einmal die deutsche Leuchten-Industrie. Saß. Denn heute kommt fast alles aus den Billig-Lohn-Ländern, selbst wenn das Versandlager noch im Hochsauerlandkreis steht. Aber auch nur fast. Denn in Sundern sitzt ein kleiner Innovator: Die Leuchtenmanufaktur Gebrüder Knapstein hat vor einigen Jahren die Gestensteuerung in die Innenraumleuchte eingeführt – und sich (zunächst natürlich belächelt) einen teilweise „schalterlosen“ Vorsprung erarbeitet. Knapstein – das sind heute hochwertige Leuchten in feiner Anmutung und raffinierter Technik. 55 Mitarbeiter haben so ihr Auskommen.

Lennart Palkovits von Böker ist 2018 bester Ausbildungsabsolvent bei den deutschen Zerspanern

Solingen. Die Solinger Messerschmiede Böker hat den besten deutschen Zerspaner-Azubi 2018 ausgebildet: Lennart Palkovits hat von den 403 bundesweit angetretenen Teilnehmern zum Ausbildungsabschluss zur ‚Fachkraft für Metalltechnik, Fachrichtung Zerspanungstechnik‘ als Bester abgeschlossen. Jetzt folgt der Promireigen: Urkunde aus den Händen von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet, im Dezember trifft er den Bundespräsidenten. Das wirklich Besondere ist aber: Palkovits ist ein Einser-Abiturient, hätte auch Arzt werden können – aber er interessiert sich für Taschenmesser.

Scheibel eröffnet die eigene Whisky-Destille

Kappelrodeck. Die Emil Scheibel Schwarzwaldbrennerei ist eine der renommiertesten Obstbrennereien Europas – ob in der Lufthansa oder in der Elbphilharmonie: Man trinkt Scheibel. ‚Macher‘ in dritter Generation ist Michael Scheibel, der mit seiner von ihm selbst über dem Holzfeuer destillierten Obstreihe „Alte Zeit“ noch einmal zusätzlich sehr ungewöhnliche Luxusbrände erzeugt. Nun hat er sich einen langgehegten Wunsch verwirklich: Michael Scheibel hat die Getreidemühle seines Großvaters zur spektakulären Whisky-Destille umgebaut – der dreijährige Single Malt ist nun abgefüllt und seit einigen Tagen auf dem Markt.

Der Manufakturen-Blog auf Instagram – die zehn ‚meistgeherzten‘ Bilder

Bremen. Für Beyoncé mit ihren 117 Millionen Instagram-Followern und manchmal anderthalb Millionen ‚Likes‘ pro Foto wäre es nichts – für die Manufakturen-Branche ist es wahrscheinlich (noch) nicht das Medium, in dem sich Kunden und Fans bewegen. Trotzdem bewegt sich auch auf Instagram etwas – der 200. Abonnent zum 100. Post des Manufakturen-Blogs auf Instagram. Eine bunte Fotostrecke mit unseren zehn beliebtesten Instagram-Fotos – bisher.

Bernhard Hoetgers Jubiläumsbesteck für Koch & Bergfeld

Bremen. Wie es halt oft so ist. Jetzt gibt es das Buch zum Jubiläumsbesteck, das damals keiner wollte. Inzwischen liegen die wenigen produzierten Besteckteile in den Museen – und jeder Sammler hätte sie gerne… Der Designer Horst Heeren hat sich die Mühe gemacht, alle auffindbaren Details zu Bernhard Hoetgers Industrie-Design und seiner Arbeit für die Silberwarenmanufaktur Koch & Bergfeld in jahrelanger Arbeit zusammenzutragen.

Meissen: Der Mug soll es richten

Meißen. Das deutsche Porzellanheiligtum Meissen – Erfinderin des europäischen Porzellans (im Jahr 1710), Service und Figuren (von Blümchen bis zweimeterhoch), meistens tief in den roten Zahlen (im Jahr 2016 17,4 Mio. Euro Verlust bei 38,7 Mio Euro Umsatz). Eigentümer: der Freistaat Sachsen (übersetzt: wir Steuerzahler). Und immer auf der Suche nach der Lösung: Wie kommen wir in die schwarzen Zahlen? Wie überleben wir den nächsten Generationenwechsel? Wie erwecken wir das Interesse für deutsches Manufakturporzellan bei jungen Menschen? Was ist ‚handgemalt‘ wert in Zeiten des 3D-Drucks? Derzeit befeuert Meissen den „Mug“, den Kaffeebecher – die große Kaffeetasse fürs Büro ab 49 Euro Verkaufspreis.