Einträge von Wigmar Bressel

Tutimas Rennyacht ersegelt 8. Platz bei den Weltmeisterschaften

Den Haag. Kleine Manufaktur – große Aktivitäten: Die Rennyacht namens ‚Tutima‘ der Uhrenmanufaktur Tutima hat bei den Segelweltmeisterschaften in Den Haag einen respektablen 8. Platz ersegelt. Das einzige reine Frauenteam im Offshore-Regatta-Segeln hatte ordentlich zu kämpfen, schloss ihren besten der neun Wettkämpfe mit dem 3. Platz ab. Auf ihrer Facebook-Seite zeigte sich das Team zufrieden: „Es war eine großartige Erfahrung, gegen so viele Nationen und neue Boote zu segeln!“

Dank vorab auch für die Foto-Nutzungsmöglichkeiten an Sander van der Borch…

„Made in Dithmarschen“: die Supermatratzen der Familie Wulff

Fedderingen. Welche Produkte können aus Manufakturen kommen? Gibt es Produkte, die nicht von Manufakturen produziert werden können? Vielleicht eine Weltraumrakete (zuviele Beteiligte und Zulieferer). Oder ein selbstfahrendes Auto (auch zuviele Beteiligte und Zulieferer). Aber ansonsten? Zu Besuch bei einem Spezialisten in der sprichwörtlichen „Pampa“: bei Wulff Med Tec in Fedderingen in Dithmarschen. Dort, in der gemütlich wirkenden schleswig-holsteinischen Hügellandschaft, werden auf dem Gelände des ehemaligen Bauernhofs der Gründerfamilie Wulff jährlich zwischen 40 000 und 50 000 Spezialmatratzen für Krankenhäuser und den schlafbewussten Privatkunden gefertigt – mit ziemlich viel Handarbeit. Jetzt ausgezeichnet mit dem ‚Deutschen Manufakturen-Siegel‘.

Jürgen Betz: „Über das Sponsoring haben wir Ideen für neues Design gesammelt“

Efringen-Kirchen. Borgward ist echt wieder da! Beim Classic-Rennen in Le Mans (Drei Wertungen Tag-Nacht-Tag) belegte ein Borgward Hansa Renncoupé 1500 mit geschätzten 105 PS den überraschenden 4. Platz in der Klasse bis 1500 Kubikzentimeter Hubraum. Und wer hat als Hauptsponsor das 35 000 Euro teure Abenteuer ermöglicht? Die Borgward Zeitmanufaktur aus dem Landkreis Lörrach, ein Sechs-Mann-Betrieb! Höchste Zeit für ein Interview mit deren geschäftsführendem Gesellschafter Jürgen Betz zu den Gründen für dieses „etwas größere“ Engagement.

Weimarer Porzellanmanufaktur braucht Hilfe

Kaum ist die Höchster Porzellanmanufaktur (gegründet im Jahr 1746) vom Eis wieder runter (ich schrieb darüber vor einigen Tagen), schreitet die Weimarer Porzellanmanufaktur (gegründet im Jahr 1790) zum Amtsgericht und meldet Zahlungsunfähigkeit an. Glück im Unglück ist vermutlich, dass abermals Rolf Rombach zum Insolvenzverwalter bestellt wurde – der Rechtsanwalt aus Erfurt, der in den 1990er Jahren Weimar-Porzellan schon einmal aus der Insolvenz führte. Und Rombach ist sehr entschlossen: „Es muss einen Weg geben, die Porzellanmanufaktur zu erhalten.“

Die Höchster Porzellanmanufaktur wird neu ausgerichtet – chinesisch-international

Frankfurt am Main. Gute Nachrichten aus Frankfurt-Höchst: Bei der Höchster Porzellanmanufaktur (gegründet im Jahr 1746) bleibt das Licht an – es geht weiter! Allerdings bekommt die kleine und einzige hessische Porzellanmanufaktur einen gründlichen Kulturwandel verpasst – denn der neue Eigentümer und Geschäftsführer nach Insolvenzanmeldung im Januar 2018 und Asset-Deal zum 1. Juni 2018 ist der in Hongkong ansässige Taiwanese Yung Wen „Evan“ Chung, dem schon das Darmstädter Luxus-Armaturen-Unternehmen Zeva Life gehört. Die Kommunikationssprache „inhouse“ wird einstweilen englisch. Herausforderungen.

Die Freiherr von Poschinger Glasmanufaktur feiert ihr 450jähriges Bestehen

Frauenau. Welch ein Jubiläum! Ein Familienbetrieb, der 450 Jahre nach seiner Gründung immer noch von der Gründerfamilie betrieben wird – in 15. Generation! Niederbayerns IHK-Präsident Thomas Leebmann verlieh im Rahmen des 10. Zukunftsforums Deutsche Manufakturen die große Ehrenurkunde an Benedikt Freiherr Poschinger von Frauenau, der und dessen Vorfahren mit ihren Familien seit solch langer Zeit ihre Glashütte im Bayerischen Wald in Frauenau und Umgebung betreiben. Leebmann: „Poschinger ist ein Qualitätsbotschafter für den Bayerischen Wald!“

RTL Nord zu Gast bei BR Birgitta Rust – Piekfeine Brände

RTL Nord zu Besuch in norddeutschen Manufakturen… Da darf die Frontfrau der Brenner-Szene – Birgitta Schulze van Loon – natürlich nicht fehlen. Die frühere Spezialistin in der Finanzbranche nutzte die Wirtschaftskrise im Jahr 2009, akzeptierte ein Abfindung – und erlernte das Obstbrennen in Franken. Seit dem Jahr 2012 produziert sie unter ihrem früheren Namen BR Birgitta Rust – Piekfeine Brände mit ihrem Team in Bremen mehr als 40 verschiedene Brände für den Handel.

Neuer Inhaber, neuer Geschäftsführer, neues Image – Brillenhersteller Flair erfindet sich selbst neu

Oelde. Die exklusive Einladung von Flair – der ‚Manufaktur des Jahres 2017‘ – kam überraschend; ob ich nicht kurzfristig Zeit zu einer Reise ins Westfälische hätte… Es gäbe Neuigkeiten, die man via Manufakturen-Blog gerne der Manufakturen-Szene mitteilen würde. Man sei zu beinahe jedem Termin bereit. Als mich Flairs Fahrer vor der Hauptverwaltung absetzte, deutete er auf den großen gläsernen Besprechungsraum und sagte: „Der da mit dem Rücken zum Fenster sitzt, das ist Herr Beck.“ Wenn man weiß, dass Flair eigentlich ‚nur‘ eine Marke ist und Deutschlands berühmter Edel-Brillenhersteller korrekt ‚Dr. Eugen Beck GmbH & Co. KG‘ heißt, dann ahnt man, was dort gelaufen sein könnte.

Die Manufakturen-Trends der ‚Ambiente 2018‘: Designer, Namen, Lebensgefühl

Frankfurt am Main. Peter Raacke ist wieder da – und Mark Braun allerorten in der Manufakturen-Branche unterwegs. Das ist eine Möglichkeit, den Rückblick auf die ‚Ambiente 2018‘ zu beginnen… Manufakturen und Designer – auch kleine Unternehmen nutzen die Ideen bekannter Produktentwerfer. Nehmen das Geld in die Hand, und lassen sich neue Dinge kreieren, die ihnen auf dem schnellebigen Markt der Konsumgüter ein Standing verschaffen sollen. Das Produkt soll perfekt sein – und vom eigenen Betrieb in Deutschland gefertigt. Manchmal wird auch ‚nur‘ der große Name eingekauft und genutzt oder ein Lebensgefühl entworfen und gezeigt – Händler und Kunden wollen Geschichten, das ist nun einmal so.

Schramm übernimmt interlübke

Winnweiler. Diese Nachricht ist eine Schlagzeile: Die Schramm Werkstätten aus Winnweiler, der von der Familie Schramm über drei Generationen aufgebaute und für seine Federkern-Betten bekannte Spezialist rund ums perfekte Schlafen, kauft den genauso berühmten, jedoch viel breiter aufgestellten Möbelhersteller interlübke aus Rheda-Wiedenbrück.
„Am Montag haben wir noch bis tief in die Nacht beim Notar gesessen und formuliert und verhandelt“, sagt ein sichtlich zufriedener Philipp Schramm. Dann war die sicherlich größte Manufakturen-Übernahme des Jahres unterschrieben.