Einladung zum Wettbewerb um das ‚Manufaktur-Produkt des Jahres 2017‘

22. Februar 2017, Bremen. Der Verband Deutsche Manufakturen e. V. startet den neuen Wettbewerb zum „Manufaktur-Produkt des Jahres“:

Welche Manufaktur bringt das spektakulärste, innovativste, wertigste neue Produkt auf den Markt? Wer belebt ein altes Traditionsprodukt wieder? Der Wettbewerb traditionell gegen neu, technisch gegen einfach, luxuriös gegen puristisch geht in die vierte Runde…

Einsendeschluss ist der 13. April 2017.

Die Jury freut sich auf Ihre Bewerbung! Und wir uns auf einen würdigen Festakt zur Auszeichnung der Sieger 2017 in den Räumen der Porzellanmanufaktur Fürstenberg in Fürstenberg/Weser.

Zur Ausschreibung: PDF-Download von der Seite des Verbandes Deutsche Manufakturen

Zur Pressemitteilung zu den Gewinnern des Jahres 2016 auf der Seite des Verbandes Deutsche Manufakturen…

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Ausstellung „Die schönsten Manufaktur-Produkte – 45 neue Meisterstücke aus deutschen Manufakturen“ im Direktorenhaus in Berlin

9. Dezember 2016, Berlin. Die vorweihnachtliche Ausstellung im Direktorenhaus in Berlin zeigt 45 neue und wiederentdeckte Meisterstücke aus deutschen Manufakturen. Sie zeigt, dass auch Manufakturen ständig neue Produkte entwerfen, weiterentwickeln, modernisieren – für einen sich ständig weiterentwickelnden Markt.

Schön. Mit einem großen Anteil Handarbeit. Innovativ.

Vom feinen doppelwandigen Porzellan bis zur neuen Messerform. Von Globus bis Uhr. Von Maßschuh bis zum „unkaputtbaren“ Brillengestell. Alles Manufakturarbeit.

Von ALLGÄUER KERAMIK, BERLINER MESSINGLAMPEN, COLUMBUS VERLAG, KAFFEERÖSTEREI DE KOFFIEMANN, EMIL SCHEIBEL SCHWARZWALDBRENNEREI, FLAIR, FEINGERÄTEBAU K. FISCHER, GÜDE, MONO, PORZELLANMANUFAKTUR FÜRSTENBERG, STRICKMANUFAKTUR ZELLA, TUTIMA UHRENFABRIK, WALDMANN, WENDT & KÜHN, KUPFERMANUFAKTUR WEYERSBERG, MAROLIN, DIBBERN, LMW LEUCHTENMANUFACTUR WURZEN, GLASMANUFAKTUR VON POSCHINGER, GEHRING, MÜHLE SHAVINGS, SGT SPEZIAL- UND GERÄTETASCHEN, VICKERMANN & STOYA, TAMESIS DESIGN.

Begleitet wird die Ausstellung von Fotografien des Künstlers Stefan Berg. Durch die Beobachtung eines Schuhmachers hat Berg Sinn und Sinnlichkeit, Innovation und eine sehr am Menschen orientierte Arbeitsform neu entdeckt.

Vernissage: 9. Dezember 2016, 19.00 Uhr

Ausstellungslaufzeit: 12. – 19. Dezember 2016, Mo – Fr 9.00 – 17.00 Uhr, Sa 14.00 – 17.00 Uhr, So geschlossen

Eintritt frei

Direktorenhaus – Museum für Kunst Handwerk Design, Am Krögel 2, 10179 Berlin

Ein Gemeinschaftsprojekt von Direktorenhaus und Verband Deutsche Manufakturen e. V.

Foto: Deha Uzbas

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Lebensmittel-Manufakturen nutzen die Messe „Fisch & Feines“ – und sind sehr zufrieden

5. November 2016, Bremen. Die Bremer Gourmet-Messe „Fisch & Feines“ (4.-6. November 2016) hat sich entwickelt… Ursprünglich mal als „SlowFisch“ und nördliche Partnerin der „SlowFood“ in Stuttgart gestartet, tat ihr die Trennung von der Genuss-Organisation SlowFood Deutschland als Messepartner offensichtlich ganz gut (SlowFood ist natürlich trotzdem auf der Messe vertreten). Inzwischen ist sie rund. Die Laune der Aussteller und Besucher prächtig – darunter einige, teilweise renommierte und prämierte Lebensmittel-Manufakturen. Vorweggenommen mein Fazit: Unbedingt hingehen!

Das Lob gebührt Jürgen Fricke und seinem Team von der Bremer Messe, das die Veranstaltung über die Jahre immer weiter verfeinert hat und inzwischen immer besser passende Aussteller akquiriert. Besser auch in dem Sinne, dass diese gut zueinander passen müssen. Sich ergänzen – und die Erwartungen eines verwöhnten Publikums erfüllen. Jürgen Fricke ist auch soweit zufrieden, wie es ein Messe-Verantwortlicher während der laufenden Veranstaltung sein kann: „Wir geben uns Mühe, aus unserer Sicht passende Aussteller anzusprechen, fahren dafür auch zu interessanten Unternehmen und schauen uns die an.“

Direkt neben einem Backwarenstand in der Halle 1 steht der Lilienthaler Kaffeeröster de koffiemann – Mitarbeiterin Janin Seidel verrät grinsend: „Am Nachmittag war unser Milchvorrat erschöpft – wir hatten nicht mit solch einem großen Interesse gerechnet.“ Na ja, Milch kann man schnell beschaffen. Schlechter war es, als die Profi-Kaffeemaschine von Cimbali plötzlich den Druck nicht mehr durch die Siebe leiten wollte, Café Crema ausfiel… In einer Nachtschicht soll die Maschine wieder voll einsatzfähig gemacht werden.

De koffiemann ist ein innovativer 14-Mitarbeiter-Betrieb, der mit dem langjährigen Background des väterlichen Kaffeehandels von Cornelia Dotschat im Jahr 2009 gegründet wurde. Privatrösterei kann ja theoretisch jeder – aber Innovation ist das Stichwort, das Cornelia Dotschat zur Unternehmerin macht. Obwohl ihre Rösterei noch so jung und klein ist, hat sie im Frühjahr 2016 eine wunderbare Filterkaffee-Idee entwickelt und umgesetzt: Manufakturkaffee im Filterbeutel für eine Tasse. Das Ergebnis unter dem Produktnamen „CupIn“ bietet den tollen Geschmack des langsam gerösteten Kaffees – in Kombination mit der ständigen Verfügbarkeit bei heißem Wasser (also auch auf dem Hotelzimmer und auf Reisen). Der Einzelhandel hat schon unglaubliche Mengen davon verkauft. Dafür wurde de koffiemann vom Verband Deutsche Manufakturen im Wettbewerb um das „Manufaktur-Produkt des Jahres 2016“ mit dem „Sonderpreis Beobachtung von Trends“ ausgezeichnet.

Im September hat Dotschat nun Kapseln für das Nespresso-System in den Markt gebracht – Manufakturkaffee für das beliebte System! Von solch einer kleinen Firma… Klasse!

Ein paar Meter entfernt steht die Natura Wild Gourmetmanufaktur aus dem niedersächsischen Merzen… Was macht diesen Hersteller von Wild-Delikatessen so besonders? Jendrik-Michael Bluhm: „Wir erlegen alles Wild selbst. In unseren eigenen Revieren.“ Wenn man das hört, rechnet man im Kopf und fragt sich, wie groß dann solch ein Betrieb wohl sein kann. Ein Mitarbeiter? Oder ist das Hobby? Aber da liegt man natürlich falsch… Bluhm – von der Ausbildung her Koch und natürlich selbst Jäger: „Wir verfügen über zehntausend Hektar eigene Reviere. Da haben wir natürlich auch Berufsjäger.“ Und der Abschussplan ist bei einer so großen Fläche ja auch entsprechend hoch. Aber auch der Arbeitsaufwand für alles, was damit einhergeht: Pflege des Reviers, Hege des Wilds im Winter.

Wildfleisch wird von Natura keines zugekauft. Trotzdem arbeiten zwölf Mitarbeiter allein in der Schlachterei. Bluhm: „Wir wollen wissen, was wir verarbeiten. Wir nehmen auch nichts aus Drückjagden oder anderen Gesellschaftsjagden. Denn man schmeckt es doch, wenn das Tier zuvor Stress ausgesetzt war.“ Das Unternehmen hat große Pläne, will nun auch noch beim Schweinefleisch „autark“ werden (Wildwürste werden praktisch immer mit Schwein kombiniert, da das Wildfleisch in der Regel zu trocken für die Verwurstung ist und das Fett des Hausschweins braucht): „Wir wollen uns auch da selbstversorgen. Das dient alles der weiteren Qualitätssteigerung“, sagt Jendrik-Michael Bluhm.

Das Land Niedersachen hat die Natura Wild Gourmetmanufaktur im Jahr 2015 zum Kulinarischen Botschafter Niedersachsens erhoben – dafür reiste extra Ministerpräsident Weil nach Bremen und Verlieh die Auszeichnung auf der Fisch & Feines.

Veggie und vegan gibt es auf der Messe natürlich auch. Zum Beispiel um Obst geht es einige Stände weiter bei Elbler. Das Hamburger Unternehmen wurde im Jahr 2012 gegründet – es ging wie so oft um eine Lücke: Nach Meinung der Gründer Jan Ockert und Stefan Wächter fehlte dem deutschen Getränkemarkt dringend Deutscher Cidre. Inzwischen hat das Unternehmen mit seinen Lieferanten aus dem Alten Land (also zwischen dem niedersächsischen Stade und Hamburg-Finkenwerder gelegen) eine ganze Palette aus Cidre und Glühwein mit und ohne Alkohol aufgebaut. Christoph Marnitz erzählt am Messestand: „Alle Äpfel sind Bio, es gibt keinen Zusatz von Zucker und anderen zulässigen Dreingaben.“

Elbler hat sich rasant entwickelt, hat inzwischen zehn Mitarbeiter – und ist weltweit unterwegs. Zum Beispiel mit der „Handmade in Germany Worldtour“ des Berliner Direktorenhauses – einer Ausstellungs-Weltreise von 150 deutschen Manufakturen, Kunsthandwerkern und Designern. Nächster Stopp der Ausstellung: im chinesischen Szenzhen.

Noch ein paar Stände weiter präsentiert sich Schamel, Deutschlands berühmter Meerrettich-Verarbeiter aus dem bayrischen Baiersdorf (mehrfach ausgezeichnet als „Marke des Jahrhunderts“), ein im Jahr 1846 gegründeter Familienbetrieb mit 50 Mitarbeitern, der sich zwar nicht als Manufaktur sieht, aber trotzdem für Manufaktur-Kunden interessant ist: Neu ist Senf von Schamel, im Jahr 2015 auf den Markt gebracht. Es wäre vermutlich kein Schamel-Produkt, wenn der Senf nicht Meerrettich enthielte. Das gibt dem von mir favorisierten „Süßen Senf“ eine wunderbar pikante Note. Das Glas kostet EUR 1,50 am Messestand. Einfach mitnehmen.

Auf dem Rückweg durch Halle 2 sehe ich den Stand von Birgitta Schulze van Loon, Bremens einzige Brennerei mit dem Namen BR Piekfeine Brände, im vergangenen Jahr Drittplazierte mit ihrem Gin Tripple Peak (mit Earl Grey Tee als Botanical, und dann dreifach destilliert) beim „Manufaktur-Produkt des Jahres 2015“. In der Hand hält sie ihren neuen Rum – es ist ein Vorabzug mit handgemachtem Etikett. Schulze van Loon: „Die bestellten Etiketten sind noch nicht da. Hoffentlich kommen sie bis zum Bottle Market Bremen im Dezember.“

Der Rum ist noch jung – dafür nicht mit Zuckerkulör gefärbt. Und er hat einen schönen Namen: „Alma Norte“ – nordische Seele. Übrigens im 50-Liter-Fass der Bremer Fassfabrik Alfred Krogemann –  auch eine traditionsreiche Manufaktur – gelagert.

Ich hatte das Fazit schon vorweg geschrieben: Fisch & Feines 2016 – hingehen!

Messe-Eintritt EUR 9,00 (ermäßigt EUR 7,50)

Fotos: Wigmar Bressel

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Nachtrag 07.11.2016:

Laut Messegesellschaft hatte die „Fisch & Feines 2016“ 221 Aussteller und 37.476 Besucher; die „Fisch & Feines 2017“ ist für den 3. – 5. November 2017 angekündigt.

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„Makers Market“ in Bremen – das Missverständnis mit dem Begriff „Manufaktur“

31. Oktober 2016, Bremen. Angekündigt war es als Verkaufsveranstaltung von „21 Manufakturen“ – aber dann war es doch nur ein Hobbykünstler- und Kunsthandwerkermarkt, den das sich selbst auch etwas arg großspurig nennende Ladengeschäft „NurManufaktur“ von Vanessa Just als „NurManufaktur Makers Market“ angekündigt hatte. Besucher waren da. Im zum Abriss stehenden „Lloydhof“ fanden Geschäfte statt. Manufakturen als Aussteller fehlten jedoch.

Eigentlich sollte an dieser Stelle längst eine weitere – irgendwie doch belanglose – EWE-Passage stehen, so wie in anderen Großstädten auch. Das Konzept scheint gescheitert – nun findet in dieser Gebäudehülle einer Einkaufspassage eine Zwischennutzung namens „Citylab“ statt. Leerstand nutzen für phantasievolle Projekte – das ist der bereits mehrfach praktizierte Umgang des Bremer Wirtschaftssenators mit der Realität von gescheiteren Immobilienprojekten.

Und da wäre auch eine Chance für Manufakturen und Manufakturprodukte… Na, der erste Versuch ist aus Manufakturensicht an der Konzeption beziehungsweise am mangelnden Verständnis dafür, was eigentlich eine Manufaktur ist, gescheitert – obwohl viele Besucher wegen des verkaufsoffenen Sonntags da waren und die Aussteller sich auch nicht über mangelndes Besucherinteresse beklagen.

Trotzdem waren unter all den Nicht-Manufaktur-Ausstellern auch „Trüffel“ aufzuspüren, Firmen, die vor dem Sprung in die Manufakturen-Liga stehen… Was heißt nochmal Manufaktur? Arbeitsteiliges, handwerkliches Arbeiten, natürlich mehrerer hauptberuflicher Mitarbeiter, unterschiedliche Ausbildungsgänge, serielle Fertigung – alles in Deutschland in der eigenen Produktion, selbstverständlich. So ein kleines Unternehmen in der Größe zwischen der Silberwarenmanufaktur Koch & Bergfeld (25 Mitarbeiter) und der Porzellanmanufaktur Dibbern (135 Mitarbeiter) – wohl so stellt es sich der Kunde in Deutschland vor.

Der Verband Deutsche Manufakturen definiert eine Untergrenze von fünf Mitarbeiten – denn irgendwo muss mal Schluss nach unten sein, finden die rund 30 Mitglieder. Denn Einzelkämpfer, Halbtagsenthusiasten und Kunsthandwerker sind halt etwas Anderes, als eine Manufaktur mit ihren gutausgebildeten, langjährigen Mitarbeitern, ihren Produktlinien und der seriellen Fertigung.

Aber zu den beiden „Trüffeln“: Da ist zum Einen die Goldcorn GmbH. Gründer und Geschäftsführer Thorsten Hobein produziert mit zwei Mitarbeitern in Bremen ein buchstäblich und tatsächlich ausgezeichnetes Popcorn („Chrispy PopRock Caramel“ – prämiert von den Feinkost- und Delikatessenhändlern aus Deutschland und Luxemburg, 3. Platz „Produkt des Jahres 2012“). Wer auf karamellisiertes Popcorn steht, das seriell (also nicht frisch vor den eigenen Augen, wie auf dem Jahrmarkt oder im Kino) gefertigt und akkurat in schönen schwarz-karamellenen Verpackungen im Handel angeboten wird, erreicht hier den 7. Himmel der klebrigen Dekadenz: White Chocolate, Chocolate Cookie, Caramel Almond, Caramel Peanut oder Spekulatius, Caramel Seasalt und, und, und – im Übrigen glutenfrei.

Das eine Geheimnis hinter GoldCorn ist der garantiert nicht genveränderte französische Mushroom-Mais (sieht nach dem Rösten aufgepilzst aus). Hobein: „Wir entfernen jedoch die Stiele, damit der Großteil der Hülsen ab ist.“ Das andere ‚Geheimnis‘ ist der Roh-Rohrzucker von der Insel Mauritius, der den wunderbaren süß-bitteren Caramel erzeugt.

Wenn Sie süßes Popcorn in Zimmertemperatur mögen – kaufen Sie dieses! Die Preise sind moderat für solche Delikatessen: ab ca. EUR 4,00 (110 g) im Handel oder am Messestand, portofrei ab

Werk in der 1,9-Liter-Dose ab EUR 16,00 (man klicke auf den Popcorn-Konfigurator); die Lieferung erfolgt portofrei in ganz Deutschland. Nächste Verkostungsmöglichkeit ist auf der Messe ‚Fisch & Feines‘ in Bremen vom 4. – 6. November 2016 (Messehallen).

Zweiter Glücksfall: Timo Koschnick und Hauke Eimann betreiben gemeinsam die erfolgreiche ‚Agentur für Markenkommunikation‘ mit dem küstennahen Namen Springflut GmbH. Aber sie haben noch andere Leidenschaften, sonst würden sie ja hier auch nicht erwähnt. Die Leidenschaften heißen ‚Güldenhaus‘ und ‚Oxhoft‘.

Güldenhaus ist eine im Jahr 1999 nach knapp 100 Jahren eingestellte Schnapsbrennerei aus Bremen. Die Marke wurde aufgegeben – Koschnick hat sie neu geschützt. Das Oxhoft ist ein Bremer Fass – die Größen variierten in der Geschichte seit dem Mittelalter zwischen 217 Litern und 750 Litern, sagt der bekannte Bremer Fassbauer Alfred Krogemann (Bremen treibt auch heute noch viel Handel mit Bordeaux-Weinen und kennt sich in diesem Metier aus). Nun, Koschnick und Eimann favorisieren das 217-Liter-Fass (ein etwas kleineres Barrique) und haben danach ihren Rotwein „Oxhoft 217“ benannt. Der kommt natürlich nicht aus Bremen, sondern aus dem seit längerem aufstrebenden Rheinhessen, denn da hat Hauke Eimann BWL studiert, hat zehn Meter entfernt zum Weingut Cleres in Abenheim gewohnt – der Weingutpartner.

Mit „Oxhoft“ ging es vor drei Jahren auch los – nun steht die Rotwein-Cuvee aus fünf Reben (darunter Spätburgunder, Regent und Merlot) als Edition Nummer 2 für EUR 15,00 bei den ersten Händlern, ein Sommerwein namens „Sömmertied“ aus der Weißburgunder-Rebe zum freundlichen Preis von EUR 7,00 vom selben Partner hat sich hinzugesellt.

Vermarktet wird alles unter Güldenhaus – und der Name stand natürlich für Schnaps, ob „Alter Senator“ (früher 1,2 Mio. Flaschen im Jahr) oder „Eiswett-Korn“. Aber damit hat das neue Güldenhaus von Koschnick und Eimann eher weniger zu tun. Obwohl man inzwischen den früheren Güldenhaus-Brennmeister aufgespürt hat, entsteht der neue Güldenhaus-Korn in der renommierten Dampfkornbrennerei R. Lüning (die sich derzeit zur ‚Ritterguts-Manufaktur Lüning‘ verändert) in Sulingen, die schon seit dem Jahr 1779 Korn brennt und auch früher ein Partner von Güldenhaus war. Von der eigenen Brennblase wird einstweilen nur geträumt.

Was ist das Geheimnis hinter dem neuen Korn? Hauke Eimann: „Weizen und Wasser – sonst nichts.“ Zweimal gebrannt, in die Flasche dann mit 32 % abgefüllt. Aber es gibt doch eine weitere relative Besonderheit: mindestens acht Wochen Lagerung zuvor in 150-Liter-Feinsteinzeug-Gefäßen (das machen angeblich überhaupt nur noch drei Kornbrennereien in Deutschland) – und na ja, da ist natürlich die designige neue Flasche.

Und wie schmeckt der neue Korn? Ich sage: Fein nach Weizen, wie es eigentlich immer sein sollte. Der Alkohol ist gut eingebunden und mild – also perfekt.  Alles zusammen zum Preis von EUR 14,00. Sorgfältig und fein gemacht, ist er eine wahre Ergänzung zu Wodka und Aquavit.

Zu erwarten ist, dass sich beide Projekte gut entwickeln und wachsen – und vielleicht wird man später einmal im Rückblick mit der milden Verklärung der Vergangenheit über den „Makers Market“ sagen, dass immerhin zwei Manufakturen dort ausgestellt hätten…

Fotos: Stefanie Bressel, Wigmar Bressel

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Neues Männer-Magazin der ZEIT gibt Manufakturen viel Raum

14. Oktober 2016, Hamburg. Die ZEIT fährt ihren Manufakturen-Kurs weiter. Vor kurzem ist das neueste ‚Baby‘ aus dem Hamburger Verlag mit dem Bremer Schlüssel im Wappen an die Kioske gekommen: das ZEIT MAGAZIN MANN. Die Eigenanzeige aus dem Verlag präsentiert ganzseitig und ausdrücklich das „Manufaktur-Produkt des Jahres 2016“ – die Taschenfüllfederhalter „Spatz“ und „Kiebitz“ von Stefan Fink aus dem ZEIT-Shop.

Das ist natürlich kein Zufall. Malte Riken, Objektleiter Magazine im ZEIT-Verlag, sagt: „Die ZEIT, die Leser der ZEIT und Manufakturen mit ihren Produkten passen einfach gut zusammen – unsere Leser finden diese Dinge gut.“

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Und das merkt man dem mit 180 Seiten amtlichen Heft auch an. Es beschäftigt sich neben Interviews und Reportagen mit sogenannten „Neuen Klassikern“: Gläsern, Krawatten, Lautsprechern, Sneakern, Kochmessern, Unterhemden, Portemonnaies, Rucksäcken, Uhren und etlichen anderen Produkten, die ZEIT-lesende Männer interessieren könnten. Produkte, die nicht nur von den großen Marken irgendwo auf der Welt von No-Name-Herstellern in Bangladesch und China gefertigt werden, sondern auch von deutschen und anderen europäischen Manufakturen. Ob Rotter-Glas aus Lübeck, ein Hut von Chapeau aus Berlin – deutsche Manufakturen bekommen ihre Chance im Magazin.

Und entsprechend haben auch die deutschen Uhren-Manufakturen Glashütte Original und Nomos ein Invest in Anzeigen gewagt; Glashütte sogar mit ihrer „Senator Cosmopolite“ auf einer Doppelseite, Nomos mit der „Neomatik“ auf der teuren Innenrückseite. Neben anderen mutigen deutschen Mittelständlern, wie Birkenstock, van Laack, Falke, Leica und Wempe.

Dabei gab es die Anzeigen trotz der Erstausgabe nicht zum Dumpingpreis. Riken: „Das ZEITmagazin MANN ist von uns als absolutes Qualitätsprodukt mit einer perfekten Zielgruppe für Anbieter hochwertiger, schöner Produkte angelegt worden – praktisch streuverlustfrei. Für die hohe redaktionelle Qualität stehen auch die Kolleginnen und Kollegen der ZEITmagazin-Redaktion, denen seitens des Anzeigenmarktes großes Vertrauen geschenkt wird.“

Der MANN-Leser soll übrigens jünger werden, als der Wochenzeitungs-Leser. So bemüht sich Christoph Amend, der das Magazin weitestgehend mit der ZEIT-MAGAZIN-Crew produziert,

um eine etwas saloppere Sprache, schon im Vorwort beginnend („Und sein Weißwein ist übrigens richtig gut.“ – dem Wein-Trinker stellen sich bei solchen Floskeln aus der Sprache der Unkundigsten und Deppen-Gastronomen die Nackenhaare auf), aber Riken verteidigt solche Provokationen als Strategie und ‚Easygoing‘: „Mit Fachleuten kann man bestimmt ein super Fachmagazin machen – aber das wird auch schnell langweilig und uninteressant für viele potentielle Leser.“ Na hoffen wir mal, dass es am Kiosk nicht auch noch heißt: ‚Dies Magazin wird gerne genommen…‘

Auffällig ist schon, dass das Magazin gut im Fach-Zeitschriftenhandel aufzufinden ist – „Ergebnis umfangreicher Vorarbeit und Abstimmung mit dem Pressegrossisten sowie bestimmten Händlern“, sagt Riken. Schließlich soll es ein Erfolg werden und zweimal im Jahr kommen – immer passend für die Mode-Anzeigenkunden zu Frühjahr-Sommer und Herbst-Winter, die einen Großteil ausmachen und das Heft doch wesentlich finanzieren. Gestartet wurde mit einer Auflage von 60 000 Exemplaren zum Einzel-Verkaufspreis von EUR 8,50 (allerdings wurde ein Teil der Auflage an Promotion-Partner umsonst abgegeben). Die zweite Ausgabe soll am 14. März 2017 erscheinen.

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Immerhin erhofft sich der ZEIT-Shop mit seiner Anzeige die Beförderung des Verkaufs der 100 Fink-Füller mit einem Brutto-Verkaufsvolumen von EUR 87 000.

Es empfiehlt sich für Manufakteure, die Aktivitäten der ZEIT im Blick zu behalten und am Besten Kontakt zum Shop aufzunehmen und über die Einpflege eigener Produkte zu verhandeln.

Fotos: Wigmar Bressel / Vorlagen: DIE ZEIT

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„Manufactum steht für Kontinuität und hat kein Bestreben, den Standort in Bremen jemals wieder aufzugeben“

29. September 2016, Bremen. Manufactum hat sein neuntes Warenhaus eröffnet – in Bremen, direkt gegenüber des Haupteinganges des Rathauses, im früheren Sitz der Bremer Bank und der Börse. Das Gebäude aus allerspätester Gründerzeit (erbaut in den Jahren 1902-1904) steht wie eine kleine Burg am Domshof neben dem Dom, auf dem Laufweg vom Parkhaus Violenstraße zum Markt und den Passagen, die die östliche Innenstadt einzelhändlerisch prägen. Eigentlich auf der für den Einzelhandel „falschen“ Seite des Domshofes gelegen – man ist gespannt…

Der Auftakt ist jedenfalls gelungen, die Neugier der Bremer und der Umländler groß: Als mehr als 750 der geladenen Gäste zur Eröffnung um 18.00 Uhr erschienen, eine 50 Meter lange Schlange von Menschen auf dem Fußweg auf die Öffnung der Türen wartete, war klar, dass es an diesem Abend keine klassischen Reden geben würde – denn die knapp 1000 Quadratmeter Bruttomietfläche waren einfach zu klein, um so viele Besucher zu händeln.

Manufactums Geschäftsführer Dr. Christopher Heinemann (auf dem Foto rechts) und sein Kollege Michael Hohoff (Geschäftsführer der Tochtermarke brot&butter, auf dem Foto links) waren über den Andrang in Bremen ebenso überrascht wie glücklich. Heinemann: „Wir haben ja Häuser, in denen in der Weihnachtszeit soviel los ist, dass nur noch Gäste eingelassen werden, wenn andere gehen – wir sind mal gespannt, wie das in Bremen wird. Die Eröffnung und das Interesse, das uns hier heute entgegengebracht wird, ist jedenfalls großartig.“

Die bei Manufactum „Warenhaus“ genannte Filiale präsentiert einen ganz guten Teil des etwa 10 000 Produkte umfassenden Sortiments der Kataloge – vor allem natürlich Konsumgüter und Mitnahmeartikel, Mode, aber auch einen Teil des Gartenbau-Angebots.

Nach Auskunft der PR-Agentur von Manufactum – Press Factory aus Berlin -, sollen rund 5000 Katalog-Produkte in Bremen im Geschäft vorrätig sein. Hinzu kommt die Manufactum-Marke

„brot&butter“ mit ihren sorgfältig entwickelten Lebensmittelprodukten, die an zwei Stellen in das Warenhaus integriert ist.

Unter den Lieferanten, die auch in Bremen vertreten sind, sind auch einige bekanntere Manufakturen, wie die Kreis Ledermanufaktur aus Obertshausen oder Robert Herder sowie Picard & Wielpütz mit Messern und Bestecken aus Solingen. Man darf vermuten, dass die meisten Produkte, die im „Warenhaus“ zu kaufen sind, bisher nicht im Bremer Einzelhandel zu finden waren – in sofern ist Manufactum nicht nur für die Lieferanten ein Glücksfall, sondern auch für die Bremer.

Auch für das denkmalgeschützte Bremer-Bank-Gebäude ist der Mieter Manufactum ein ziemliches Glück. Die große Schalterhalle mit Oberlicht in der Halbetage konnte so erhalten bleiben, die schwieriger zu nutzende Fläche mit doch sechs-sieben zu überwindenden Treppenstufen setzt Manufactum geschickt ein als großes Podium für die Produktpräsentation, die man durch die Schaufenster erahnen kann.

Nicht zu unterschätzen für Bremen ist auch, dass bei diesem Erstbezug von einem sicherlich acht- bis zehnjährigen Mietvertrag auszugehen ist. Bekannt ist, dass Manufactum sich schon viele Jahre auf dem Bremer Immobilienmarkt umgeschaut hat – nun ist der frühere reine Katalogversender (versendete jährliche Katalogauflage: eine Million) da. Auf die Frage, für wie lange sich das zur Otto-Gruppe gehörende Unternehmen auf den Standort Bremen festgelegt hat, antwortet das Unternehmen über die Agentur: „Manufactum steht für Kontinuität und hat kein Bestreben, den Standort in Bremen jemals wieder aufzugeben.“

Na, dann werden sicherlich auch bald die irritierenden und in vielen Gesprächen gerügten Plastikwerbetafeln an der Fassade des Gebäudes durch würdigere und vielleicht auch handgemachte Schilder ersetzt!

Fotos: Manufactum / Jonas Ginter, Bremen

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Glasmanufaktur von Poschinger zur „Manufaktur des Jahres 2016“ gewählt

24. Juni 2016, Bremen. Der Verband Deutsche Manufakturen e. V. hat wieder die „Manufaktur des Jahres“ gewählt. Ausgezeichnet wurde von der aus neun Manufaktur-Unternehmern bestehenden Jury die Freiherr von Poschinger Glasmanufaktur e. K. aus dem bayerischen Frauenau. Die Begründung für die Auszeichnung ist die vor 15 Jahren erfolgte Neuausrichtung des Unternehmens von der Sortimentsproduktion auf Sonder- und Spezialanfertigungen. Seit dieser Zeit produziert Poschinger Glasobjekte für diverse internationale Marken, Trophäen für Sport und Wirtschaft, individuelle Einzelanfertigungen für Privat- und gewerbliche Kunden – bevorzugt für Architekten, Designer, Restauratoren und den Denkmalschutz.

Die Freiherr von Poschinger Glasmanufaktur ist die älteste sich noch in Betrieb befindliche Glashütte Deutschlands mit der längsten Familientradition der Welt. Sie fertigt ihr Sortiment und alle Aufträge ausschließlich im eigenen Betrieb. Die Produktion erfolgt in Handarbeit und umfasst die Herstellung von Glas und Gläsern aller Art, für deren zuverlässige Qualität und hohes Niveau 26 Mitarbeiter sorgen.

Über die Jahrhunderte belieferte Poschinger die Fürsten- und Königshäuser Europas, zum Beispiel den russischen Zarenhof, und stattete Kreuzfahrt- und Luftschiffe aus. Neben der Glasherstellung stützt sich das Unternehmen auf die Land- und Forstwirtschaft. Sie spielte bereits in früheren Zeiten eine große Rolle, da der Betrieb damit in der Lage war, die eigene Holzkohle sowie die Pottasche für die Glasschmelze herzustellen.

In seiner Einheit von Manufaktur, Land- und Forstwirtschaft war der Betrieb von Anfang an als autarkes Glashüttengut angelegt – heute das letzte seiner Art. Die einzelnen Wirtschaftsbereiche werden von Betriebsleitern geführt, denen die Gesamtverwaltung unter Leitung von Benedikt Freiherr Poschinger von Frauenau vorsteht. Er führt das Unternehmen seit 2007 in 15. Generation – immer weitergegeben vom Vater an den ältesten Sohn.

Die Freiherrn von Poschinger gehören zu den ältesten Familien in Bayern; bereits 1140 wurde der erste Poschinger urkundlich erwähnt. 1547 verlieh Herzog Albrecht V. den Poschingern das Familienwappen. Indem Joachim Poschinger 1568 das Glashüttengut Zadlershütte bei Frauenau erwarb, begann die mittlerweile fast 450-jährige Geschichte der Poschinger als Glashütten- und Gutsherren im Bayerischen Wald. Die Glashütte in Frauenau und das zugehörige Gut wurden 1605 gekauft. Im Laufe der Jahrhunderte betrieb die Familie Glashütten in Spiegelhütte, Buchenau, Oberzwieselau und Theresienthal.

Nachdem Joachim Poschinger 1568 das Glashüttengut Zwieselau erworben hatte, entwickelte sich die Familie zu einer führenden Größe in der bayerischen Glasherstellung. Prägend hierfür waren besonders Johann Michael II. Reichsritter und Edler von Poschinger, der die heute noch aktive Glashütte 1846 in Betrieb nahm, und der bayerische Senatspräsident Hippolyt Freiherr Poschinger.

Die Globalisierung fordert neue Strategien für die traditionelle Glasherstellung. Um sich in einem von Massenprodukten und Billigimporten überschwemmten Markt zu behaupten, legt das Unternehmen seinen Schwerpunkt verstärkt auf Sonder-, Spezial- und Einzelanfertigungen sowie die Umsetzung individueller Kundenwünsche.

Nach Überzeugung der Jury ist Poschinger ein hervorragendes Beispiel dafür, dass sich auch eine historische Manufaktur mit einem guten wirtschaftlichen Hintergrund ihr Geschäftsmodell immer wieder „neu erfindet“, um nicht zur Liebhaberei zu werden.

Informationen & Ansprechpartner:

Wigmar Bressel, Verband Deutsche Manufakturen, Tel. 0421 – 55 90 6-20

www.deutsche-manufakturen.org

Benedikt Freiherr Poschinger von Frauenau, Tel. 0 99 26 – 9 40 10

www.poschinger.de

Bisherige Preisträger:

Leuchten Manufactur Wurzen (2014), Porzellanmanufaktur Dibbern (2015)

Fotos: Deutsche Manufakturen e. V. / Michael Bode

Einladung zum 8. Zukunftsforum Deutsche Manufakturen

Sehr geehrte Damen und Herren,

stellen Sie sich vor, Sie würden es schaffen, jedes Jahr 250 000 Besucher in Ihre Manufaktur zu bekommen. Davon 15 000 kaufentschlossene Asiaten auf Europareise. Jeder Besucher zahlt Ihnen fünf Euro Eintritt. Und 100 000 dieser Besucher kaufen auch noch mindestens ein Produkt für fünfzehn Euro – was könnten Sie mit diesen Millionen alles anfangen?

Wir treffen uns zum 8. Zukunftsforum Deutsche Manufakturen am 16. und 17. Juni 2016 bei Ralf Müller in Wolfach im Schwarzwald. Er betreibt dort die Dorotheenhütte, eine Glasmanufaktur, gegründet gleich nach dem 2. Weltkrieg; sowie die Keramikmanufaktur Zeller Keramik aus dem Jahr 1794 (Service „Hahn und Henne“). Seine Manufakturen haben solche enormen Besucherzahlen. Und können dank dieser Produkte erzeugen, die allein vom Vertrieb über den deutschen Einzelhandel kaum existieren könnten. Von diesen Betrieben können wir alle lernen, wie wir unsere Manufakturen noch besser aufstellen und wie wir uns den Individualreisenden auf der Deutschen Manufakturenstraße – die ja auch Kunden sind – öffnen können.

Das Zukunftsforum ist dieses Mal besonders praxisorientiert. Sie sind herzlich eingeladen, im Schwarzwald hemmungslos „abzuschauen“ und nachzumachen.

Programm mit dem Anmeldeformular für das Zukunftsforum mit dem Titel

„Gläserne Manufaktur“

können Sie als PDF von unserer Verbandsseite herunterladen – nutzen Sie die Gelegenheit, bei diesen Betrieben hinter die Kulissen schauen zu dürfen.

Wir laden Sie aber auch wieder ganz herzlich ein zur Verleihung der Auszeichnungen „Manufaktur des Jahres“ sowie „Manufaktur-Produkt des Jahres“. Die Verleihungen der Auszeichnungen des Wettbewerbs 2016 finden im Rahmen des Zukunftsforums am 16. Juni 2016 um 19.00 Uhr im Rathaus in Wolfach statt.

Die Teilnahme an der Abendveranstaltung mit den Preisverleihungen ist frei und unabhängig von der Teilnahme am Zukunftsforum.

Wir freuen uns schon auf Ihre Anmeldung für dieses traditionelle Treffen der Manufakturen-Branche und wünschen Ihnen eine gute Anreise!

Bremen, im Mai 2016

Wigmar Bressel

Hartmut Gehring

– Vorstand –

Fotos: Wigmar Bressel

 

Einladung zur Bewerbung um das „Manufaktur-Produkt des Jahres 2016“

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Verband Deutsche Manufakturen e. V. lobt im Rahmen der Maßnahmen zur allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit für die deutschen Manufakturen den Preis »Manufaktur-Produkt des Jahres 2016« aus. Sie sind herzlich eingeladen, sich mit neuen Produkten, die von Ihnen in den Jahren 2015 und 2016 auf den Markt gebracht wurden und werden, um diesen Preis zu bewerben.
Ihre Manufakturprodukte sind in Ihrer Branche herausragend, zeigen die Kompetenz Ihres Unternehmens und sind Teil Ihrer Marke. Nutzen Sie für sich die Marketing-Vorteile für den deutschen und die internationalen Märkte, die Sie mit einer Auszeichnung als Gewinner oder Nominierter erlangen.

Die Jury besteht wieder aus bekannten Persönlichkeiten der Manufakturen-Szene:

Ben Dibbern, PORZELANMANUFAKTUR DIBBERN
Pascal Johanssen, DIE WELTTOURNEE DER DEUTSCHEN MANUFAKTUREN
Andrej Kupetz, RAT FÜR FORMGEBUNG – GERMAN DESIGN COUNCIL
David Pohle, HERAUSGEBER DER ZEITSCHRIFT Sehnsucht Deutschland
Klaus-Peter Piontkowski, HERAUSGEBER DER ZEITSCHRIFTEN Genuss Professional UND Genuss Pur
Olaf Salié, DEUTSCHER MANUFAKTURENFÜHRER

Teilnahmebedingungen zum »Manufaktur-Produkt des Jahres«
– Die Ausschreibung erfolgt sowohl öffentlich (Internet etc.) als auch auf Einladung (e-Mail, Brief).
– Die Teilnahme erfolgt durch Einreichung eines Produktes. Es dürfen auch mehrere Produkte eingereicht werden – diese werden jeweils als eigener Antrag behandelt. Das Produkt muss im Jahr 2015 oder 2016 in den Markt eingeführt worden sein.
– Das Produkt muss von einer Manufaktur in Deutschland produziert worden sein, die folgende Kriterien erfüllt:
Sitz und Produktionsort in Deutschland, inhabergeführt (keine Konzerntochter), zwischen 5 und 200 Mitarbeiter groß, Handarbeitsanteil mindestens 50 %, Wesentlichkeit des Produktes (kein Zulieferteil)
– Das eingereichte Produkt muss neu auf dem Markt sein; es kann sich auch um eine neue, besondere Ausführung handeln.
– Das Produkt, inklusive einer schriftlichen Beschreibung sowie mindestens ein Produktfoto, muss bis zum 30.05.2016 vorliegen.
– Die Anmeldegebühr beläuft sich pro Produkt auf € 150,00 zzgl. USt. Die Teilnehmer erhalten nach ihrer Anmeldung eine Rechnung über diesen Betrag. Dieser muss bis zum 30.05.2016 überwiesen sein (Eingang auf dem Konto des Veranstalters).
– Das in einem teilanonymisierten schriftlichen Verfahren durch die Jury gewählte Sieger-Produkt erhält die Auszeichnung MANUFAKTUR-PRODUKT DES JAHRES 2016; die bis zu fünf nächstplatzierten Produkte werden in die Shortlist zum Wettbewerb aufgenommen und erhalten darüber eine Auszeichnung mit dem Titel NOMINERT.
– Die Auszeichnung erfolgt im Rahmen des 8. Zukunftsforums Deutsche Manufakturen am 16.06.2016 im Rathaus der Stadt Wolfach.
– Die werbliche Nutzung der Auszeichnung auf dem Produkt/der Produktverpackung ist nach der Prämierung für € 250,00 zzgl. USt. möglich.
– Es besteht kein Rechtsanspruch auf Auszeichnung.

Checkliste für Ihre Bewerbung um das »Manufaktur-Produkt des Jahres 2016«
Teilnahmeberechtigt sind vom Hersteller eingereichte Produkte aus deutscher Manufaktur.
Die Definition für »Manufaktur« und die Rahmenbedingungen für diesen Wettbewerb sind folgende:

– Der Hersteller versteht sich selbst als Manufaktur.
– Er hat seinen Unternehmenssitz in Deutschland.
– Er produziert sein Produkt ausschließlich selbst in Deutschland.
– Das Produkt ist wesentlich – und kein Teilprodukt in der Zulieferung.
– Die Manufaktur verfügt über mindestens fünf und maximal 200 Mitarbeiter.
– Die Manufaktur ist inhabergeführt und keine Konzerntochter.

Die Bewerbung ist formlos an folgende Adresse zu mailen:
info[a]deutsche-manufakturen.org
Beizufügen ist mindestens ein Produktfoto.
Das Produkt ist im Original an folgende Adresse zu senden:

Deutsche Manufakturen e. V.
z. Hdn. Herrn Wigmar Bressel
Kirchweg 200
28199 Bremen

Im Bewerbungsschreiben sind Aussagen zu folgenden Punkten zu treffen:
– Name und Adresse der Manufaktur
– Homepage
– Ansprechpartner und dessen eMail-Adresse
– Mitarbeiterzahl des Unternehmens
– Gründungsjahr des Unternehmens
– Name des Produkts
– Markteinführungsjahr
– Märkte, auf denen das Produkt angeboten und vertrieben wird
– Gibt es eine Innovation? Was ist das Besondere oder Neue des Produkts?
– Verkaufspreis uvp.

Nach der Einreichung erhält der Einreicher eine Rechnung über € 150,00 zzgl. 19 % USt. Diese ist bis zum 30.05.2016 zu begleichen (Eingang auf dem Veranstalterkonto). Produkte, für die die  Teilnahmegebühr nicht gezahlt wurde, nehmen am Wettbewerb nicht teil und werden unfrei an den Einreicher zurückgeschickt.
Die Rücksendung der Produkte erfolgt frei nach Beendigung des Wettbewerbs. Die Produkte sind während der Zeit des Wettbewerbs vom Veranstalter gegen übliche Gefahren versichert.
Der Einreicher gestattet dem Veranstalter Deutsche Manufakturen e. V. unentgeltlich und zeitlich uneingeschränkt die Nutzung von Bildmaterial und die Abbildung der Produkte im Rahmen der Medienarbeit zum Wettbewerb, zur Präsentation vor Journalisten, auf Portalen wie z. B. Facebook, im Internet sowie im Rahmen der Dokumentation des Wettbewerbs.
Die Preisträger erhalten die Möglichkeit, gegen Zahlung einer Lizenzgebühr in Höhe von € 250,00 zzgl. 19 % USt., die unbegrenzten werblichen Nutzungsmöglichkeiten des entsprechenden Siegels zu erwerben.

ZEITmagazin kritisiert missbräuchliche Nutzung des Manufaktur-Begriffs durch Dienstleister – zu Recht

28. Februar 2016, Hamburg. Im letzten Heft des vergangenen Jahres (Nr. 51/2015) setzte sich das ZEITMAGAZIN unter dem Titel „Wie von Hand gemacht“ mit der missbräuchlichen Nutzung des Manufaktur-Begriffs durch Dienstleister und Handwerker auseinander. Obwohl die Kritik von Matthias Stolz schon am 6. Januar 2016 erschien, will ich sie nachreichen, da sie lesenswert ist und im Gegensatz zum Versuch der FAZ (siehe Manufakturen-Blog vom 5. Februar 2016, auch im „Marktplatz“) den Finger an der richtigen Stelle in die Wunde legt:

„Warum heißen so viele Firmen Manufakturen?“ fragt Stolz ganz zu Recht und präsentiert eine kleine Auswahl der Unsinnigkeiten: „Manufaktur für Ihr Vermögen“, „Manufaktur für Erlebnismarketing Dresden“, „Manufaktur für Beziehungsgestaltung“, „Manufaktur für Apps und Web“ und immer so weiter und so fort – ein Grusel-Kabinett der Dämlichkeiten.

Sein ironisches Fazit: „Apps etwa, die noch von Hand gemacht werden, so wie vor 300 Jahren, haben in diesen Zeiten etwas ungemein Beruhigendes.“

Matthias Stolz erinnert auch an den Begriff „Werkstatt“ und dessen „kreativen“ Einsatz, der vor einigen Jahrzehnten plötzlich und schwemmeartig auftrat und mutmaßt: „Ein Vorgänger der Manufakturen waren die Werkstätten, vor allem kulturelle Einrichtungen nannten sich einst so (Tanz-, Kino-, Theaterwerkstatt), vermutlich, um der Kunst etwas Bodenständiges abzugewinnen. Heute wird dagegen der umgekehrte Versuch unternommen, aus etwas halbwegs Bodenständigem (Büroarbeit am Computer) etwas Kunstfertiges zu machen.“


Der Manufaktur-Begriff macht für Dienstleister überhaupt keinen Sinn. „Manufaktur“ ist immer mit der Herstellung von realen Dingen verknüpft. Diese werden auch nicht am Computerbildschirm erzeugt, sondern in einer Kombination aus Handarbeit und Maschinenkraft. Die Serie ist eine Grundvoraussetzung, um sich vom Dienstleister abzuheben, eine andere ist das arbeitsteilige Zusammenarbeiten von unterschiedlichen Gewerken (z. B. von Werkzeugmachern mit Stahlgraveuren, Schleifern und Polierern, Ziseleuren und Galvaniseuren – in der Erwartung des Endverbrauchers alle unter einem Dach, also in einer Firma gemeinsam beschäftigt). Der gemeine Tischler ist eben keine Manufaktur; in der Regel ist er noch nicht einmal ein Kunsthandwerker – sondern ein Handwerker, weshalb er ja auch in der Handwerkskammer Mitglied ist.

Etwas Anderes ist dagegen die Möbelmanufaktur (die in der Regel Mitglied der Industrie- und Handelskammer sein wird): mit ihren Möbel-Serien, mit der Zusammenarbeit von Tischlern, Lackierern, Designern, Kauf- und Marketingleuten – und dem Handel als wichtigem Verbündeten. Man kann sich auch merken: Ohne Produktion für den Handel in der Regel keine Manufaktur, sondern Dienstleistung. Denn der Handel verkauft heute zwar notgedrungen auch Dienstleistung mit – aber eben vor allem doch Produkte.

Der Manufaktur-Begriff ist auf der Homepage des Verbandes Deutsche Manufakturen e. V. definiert.

Foto: ZEITmagazinOnline

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