Neuer Bereich ‚Manufaktur‘ feiert auf der Herbst-CADEAUX Leipzig Premiere

Pressemitteilung

30. Juli 2018, Leipzig. Edles Silberbesteck, mundgeblasenes Glas, anspruchsvolle Schreibgeräte aus massiven Hölzern: Hochwertig gefertigte, authentische Produkte made in Germany erwarten die Fachbesucher im neuen Ausstellungsbereich „Manufaktur“ der Herbst-CADEAUX Leipzig (1. bis 3. September 2018). Rund 70 Unternehmen und Marken stellen hier ihre in Kleinserien sowie mit hohem Handarbeitsanteil hergestellten Qualitätserzeugnisse vor. Die Premiere wird vom Verband Deutsche Manufakturen e. V. als ideellem Träger unterstützt.

„Mit dem neuen Ausstellungsbereich ‚Manufaktur’ ergänzt und erweitert die CADEAUX Leipzig ihr Angebot wertiger Produkte mit dem Label ‚made in Germany’“, betont Andreas Zachlod, Projektdirektor der Fachmesse für Geschenk- und Wohntrends. Individuelle, langlebige Produkte statt Massenware laute dabei die Devise. „Damit ermöglichen wir dem Facheinzelhandel, neue und spannende Sortimente zu entdecken, interessante Geschäftsbeziehungen anzubahnen und für die umsatzstärkste Saison des Jahres direkt zu ordern“, so Zachlod.

Laut Wigmar Bressel, Vorsitzender des Verbands Deutsche Manufakturen e.V., ist dies der erste einheitliche Auftritt von Firmen aus der deutschen Manufakturenszene unter einer gemeinsamen Dachmarke auf einer Fachhandelsmesse. „Eine solche Präsentation, welche diese zumeist kleineren Unternehmen in den Fokus der Fachbesucher rückt, hat es bisher nicht gegeben“, so der Verbandsvorsitzende. „In den kommenden Jahren wollen wir den Bereich auf der CADEAUX weiter ausbauen.“

Manufakturprodukte: langlebig und in Deutschland gefertigt

Für die Firmen, die im Bereich „Manufaktur“ ausstellen, gelten die vom Deutsche Manufakturen e.V. definierten Kriterien. Die Unternehmen müssen demnach inhabergeführt sein, ihre Produkte in Deutschland mit mindestens 50 Prozent Handarbeit selbst produzieren sowie zwischen fünf und 200 Mitarbeitern beschäftigen. „Außerdem handelt es sich um Hersteller von Endprodukten – also keine Zulieferer –, die ihre Qualitätserzeugnisse in Serie fertigen und dabei verschiedene traditionelle Gewerke des Handwerks unter einem Dach vereinen“, sagt Wigmar Bressel. Wichtig sei ebenso, dass Fachkräftenachwuchs oder Umschüler ausgebildet werden. Weitere Kennzeichen der Manufakturen seien Nachhaltigkeit und Wertigkeit der Waren. „Keine Luxusgüter, sondern qualitativ hochwertige Produkte für den täglichen Gebrauch“, unterstreicht Bressel. „Zurzeit gibt es in Deutschland etwa 650 Betriebe, die diesen Manufaktur-Kriterien entsprechen.“

Die Bandbreite der Erzeugnisse spiegelt sich bei den Ausstellern des Bereichs „Manufaktur“ der CADEAUX deutlich wider. Dazu gehören zahlreiche Mitglieder der Verbands Deutsche Manufakturen e. V.: ALLGÄUER KERAMIK Hans Rebstock GmbH & Co. KG (Altstädten bei Sonthofen), ARSGALEA MANUFAKTUR – Spezial- und Gerätetaschen GmbH (Burkhardtsdorf/Ortsteil Meinersdorf), DOROTHEENHÜTTE WOLFACH Betriebs-GmbH (Wolfach) – die letzte aktive Mundblashütte des Schwarzwalds, e+m Holzprodukte GmbH & Co. KG (Neumarkt i. d. OPf.) mit hochwertigem Schreibgerät aus dem Holz historischer Eichenfässer, Gehring Schneidwaren GmbH (Solingen) mit Besteck, Günter Reichel – Werkstatt moderner Figurenbildnerei (Marienberg) mit dekorativen Holzfiguren und Weihnachtspyramiden, Koch & Bergfeld Besteckmanufaktur GmbH (Bremen) mit dem Original Dresdner Stollenmesser nach historischem Vorbild aus Sachsen und dem in vielen deutschen Botschaften genutzten Silberbesteck, MAROLIN – Richard Mahr GmbH aus Steinach/Thüringen mit Figuren unter anderem aus Papiermaché, Emil Scheibel Schwarzwald-Brennerei GmbH (Kappelrodeck), TAMESIS Design GmbH (Dessau-Roßlau) mit Manufakturmöbeln sowie Zeller Keramik Manufaktur GmbH & Co KG (Zell am Harmersbach).

Neben den Verbandsmitgliedern stellen viele weitere namhafte Manufakturen in Leipzig aus. Vertreten sind unter anderem Kunstwerkstatt Artenreich (Asendorf/Graue) mit Wohnaccessoires aus Glas, Chakmonie Maren Klessen (Bergisch Gladbach) mit Chakra-Accessoieres, Deutsche Kunstblume Sebnitz (Sebnitz) mit Seidenblumen, Ege Textilmanufaktur GmbH (Ulm) sowie Strunkmann & Meister Handelsgesellschaft mbH mit Tischwäsche, Fapack – Fabrikation und Vertrieb von Verpackungsmitteln Karl Behrens (Berlin) mit edlen Feinkartonagen, Hummel Manufaktur GmbH (Rödental) mit den berühmten Figuren der Maria Innocentia Hummel, Klar Seifen GmbH (Heidelberg) mit hochwertigen Feinseifen, Glashütte Lamberts Waldsassen GmbH (Waldsassen)/Lumixe mit Standleuchten aus mundgeblasenem Glas, M. W. Reutter Porzellanfabrik GmbH (Denkendorf) mit Miniaturen, Kinderserien und Geschenkartikeln aus Porzellan, Rotter Glas – Crystal since 1870 (Lübeck) mit Kristallgläsern, Waldmann KG (Birkenfeld) mit hochwertigen Schreibgeräten aus massivem Sterling-Silber, WELTER® Manufaktur für Wandunikate (Berlin) mit handgearbeiteten Tapeten und Paneelen, Windmühlenmesser-Manufactur Robert Herder GmbH & Co. KG (Solingen) mit hochwertigen, von Hand gemachten Messern und viele mehr. Nicht zuletzt bieten zahlreiche Unternehmen der erzgebirgischen Holzkunst im „Forum Erzgebirge“ der CADEAUX in großem Umfang Manufaktur-Produkte an.

Live-Cooking und Sonderausstellung

Sonderschauen und Aktionen wie Kochshows begleiten das neue „Manufaktur“-Areal „Life & Cooking“. So kocht mit Tobias Felger einer der Spitzenköche Sachsen-Anhalts live in einer Outdoorküche der Firma TAMESIS Design. Die Kochinsel, ein Prototyp, ist erstmals zu erleben. Felger, Inhaber und Küchenmeister des angesagten Heilmanns by Tobias Felger in Dessau-Roßlau, verspricht einfallsreiche Kochkunst sowie „tolle Inspirationen“ für das Outdoorkochen – und verrät schon einmal die Zutaten für seine Shows: „Austern, Wachtelbrust, Steinbutt – und dies in kreativer Verarbeitung.“

In einer Ausstellung sind die Gewinner der Auszeichnungen „Manufaktur-Produkte des Jahres“ sowie „Manufaktur des Jahres“ zu sehen. Diese Titel werden vom Deutsche Manufakturen e.V. seit fünf Jahren für besonders spektakuläre, innovative oder wertige Produkte sowie für herausragende Manufakturen verliehen. Präsentiert werden alle bisherigen Preisträger. In diesem Jahr sind dies der Topfdeckel ‚multitop‘ von mono aus Mettmann („Manufaktur-Produkt des Jahres 2018“) und die Uhrenmanufaktur Tutima aus Glashütte („Manufaktur des Jahres 2018“).

Schauvorführungen zur Herstellung von Holzkunst, von Kunstblumen oder individuellen Verpackungen sowie zum Schärfen von Messern runden das Areal ab. Zudem wird die CADEAUX Leipzig am 1. September 2018, 9.30 Uhr, im neuen Bereich „Manufaktur“ in Messehalle 3 feierlich eröffnet. Für den Verband Deutsche Manufakturen e.V. liefert das Areal außerdem den Rahmen für seine Mitgliederversammlung.

Insgesamt zeigen auf der CADEAUX Leipzig rund 365 Aussteller und Marken ihre trendigen Produkte für den modernen Lifestyle. Parallel dazu präsentiert sich die Uhren- und Schmuckbranche auf der MIDORA mit über 200 Ausstellern und Marken.

Kostenfreier Eintritt bei Vorregistrierung

Die CADEAUX Leipzig ist am Samstag und Sonntag (1./2. September 2018) von 9.30 bis 18.00 Uhr und am Montag (3. September 2018) von 9.30 bis 17.00 Uhr geöffnet. Bei Online-Vorregistrierung erhalten Fachbesucher kostenfreien Eintritt für bis zu vier Personen pro Fachgeschäft. An der Tageskasse kostet die Tageskarte 19,00 Euro; Inhaber einer Stammkundenkarte zahlen 8,00 Euro. Die CADEAUX-Tickets gelten zugleich für den offenen und Mitgabe-Bereich der MIDORA und berechtigen am Besuchstag zur einmaligen kostenfreien Hin- und Rückfahrt zum/ab Messegelände mit dem öffentlichen Nahverkehr (Tarifzonen 110, 151, 156, 162, 163, 168, 210, 225). Der Erwerb einer Eintrittskarte setzt eine Legitimation als Fachbesucher voraus.

Ansprechpartner für die Presse:

Ingrid Bednarsky

Telefon: +49 341 678-65 66

Telefax: +49 341 678-16 65 66

E-Mail: [email protected]

Im Internet: www.cadeaux-leipzig.de

Link zur Definition des Begriffs ‚Manufaktur‘: www.manufaktur-definition.de

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Tutimas Rennyacht ersegelt 8. Platz bei den Weltmeisterschaften

26. Juli 2018, Den Haag. Kleine Manufaktur – große Aktivitäten: Die Rennyacht namens ‚Tutima‘ der Uhrenmanufaktur Tutima hat bei den Segelweltmeisterschaften in Den Haag einen respektablen 8. Platz ersegelt. Das einzige reine Frauenteam im Offshore-Regatta-Segeln hatte ordentlich zu kämpfen, schloss ihren besten der neun Wettkämpfe mit dem 3. Platz ab. Auf ihrer Facebook-Seite zeigte sich das Team zufrieden: „Es war eine großartige Erfahrung, gegen so viele Nationen und neue Boote zu segeln!“

Manufakturen-Blog: Die 'Tutima' zum Start des Offshore Race am 15. Juli 2018 (Foto: Sander van der Borch)

Manufakturen-Blog: Tutima Sailing Team The Hague Offshore Sailing World Championship 2018 (Foto: Sander van der Borch)

Das Tutima-Sailing-Team weist zwei Besonderheiten auf: Erstens gehört die Rennyacht – eine in Malaysia gebaute DK 46 (46 Fuß lang, 23 Meter Masthöhe, 257 qm Segelfläche) – der Uhrenmanufaktur Tutima (‚Manufaktur des Jahres 2018‚) der Familie Delecate und keinem Segelclub; Geschäftsführer Jörg Delecate ist selbst ehemaliger Segelsportler – daher das Engagement.

Zweitens wird die Yacht von einem reinen Frauenteam unter Skipperin Kirsten Harmstorf-Schönwitz vom Mühlenberger Segel-Club gefahren. Diese hat ein Team aus dreißig Frauen zusammengestellt, die als Amateure in Freizeit und Urlaub vom Heimathafen Kiel aus trainieren und an den Wettkämpfen teilnehmen. Jeweils 15 Teammitglieder segeln die Yacht im Wettkampf.

Derzeit ist die ‚Tutima‘ Vize-Europameister, wurde auch bei der Kieler Woche 2018 Zweite über alle Wettkämpfe in der Offshore Racing Class. In diesem Jahr gab es den Versuch, die Weltmeisterschaften gemeinsam in einem Mix aus IRC- und ORC-Standards auszutragen. Durch die Vergabe von künstlichen Handicaps sollten eigentlich die unterschiedlichen Bootsqualitäten ausglichen werden – es hat jedoch nur so mittelmäßig funktioniert, resümmiert die Tutima-Crew in ihrem Fahrtenbericht: „Zusammenfassend lässt sich (…) sagen, dass in unserer Gruppe 1 ein großer Unterschied lag zwischen den Ergebnissen nach IRC und ORC (ORC steht uns definitiv besser, so viel sei gesagt) und das Feld letztendlich in zwei Gruppen gesegelt ist: den schnellen IRC TPs und Kers, und den deutlich langsameren Cruising Racern wie uns. Doch auch diese Erfahrung kann man ruhig mal machen, und wir wollen sie nicht missen!“

Es geht gleich weiter zur nächsten Regatta – ab dem 4. August startet die ‚Tutima‘ bei der Lendy Cowes Week

Noch ein paar Worte zum Fotografen: Auch der Niederländer Sander van der Borch ist ein Promi im Offshore-Segeln – im Jahr 1999 war er Teammitglied der Yacht ‚Mean Machine‘ und gewann den Admiral’s Cup, das Key-West-Rennen im Jahr 2004 und den BreitlingMedCup 2006; heute segelt er Regatten vor allem in den Niederlanden – und ist ein sehr bekannter Regatta-Fotograf.

Fotos: Sander van der Borch

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„Made in Dithmarschen“: die Supermatratzen der Familie Wulff

23. Juli 2018, Fedderingen. Welche Produkte können aus Manufakturen kommen? Gibt es Produkte, die nicht von Manufakturen produziert werden können? Vielleicht eine Weltraumrakete (zuviele Beteiligte und Zulieferer). Oder ein selbstfahrendes Auto (auch zuviele Beteiligte und Zulieferer). Aber ansonsten? Zu Besuch bei einem Spezialisten in der sprichwörtlichen „Pampa“: bei Wulff Med Tec in Fedderingen in Dithmarschen. Dort, in der gemütlich wirkenden schleswig-holsteinischen Hügellandschaft, werden auf dem Gelände des ehemaligen Bauernhofs der Gründerfamilie Wulff jährlich zwischen 25 000 und 30 000 Spezialmatratzen für Krankenhäuser und den schlafbewussten Privatkunden gefertigt – mit ziemlich viel Handarbeit. Jetzt ausgezeichnet mit dem ‚Deutschen Manufakturen-Siegel‘.

„Nein“, sagt Heino Wulff, zweite Geschäftsführer-Generation im elterlichen Familienbetrieb, „Probleme, Leute für den Betrieb und das weitere Wachstum zu finden, haben wir hier nicht. Wir bemühen uns, den Mitarbeitern ein guter Arbeitgeber zu sein. Wir haben eher das Problem, dass andere Arbeitgeber sich bei uns beschweren, wenn wieder einer ihrer Leute zu uns wechselt.“ Gute Arbeit im ländlichen Raum – begehrt. Niemand möchte gerne täglich die 100 Kilometer nach Hamburg pendeln. Der Traum vom günstigen Bauland, von günstigen Wohnhäusern, vom Dorf zum Aufwachsen für die Kinder. Idylle. Aber wo ist die Arbeit?

„Wir bieten jedenfalls etwas“, sagt Wulff. Kostenloses Mittagessen, zum Beispiel. Eintrittskarten für und Erlebnisse mit den Handball-Spezialisten vom THW Kiel oder dem TSV Weddingstedt, die von Wulff Med Tec gesponsert werden. Oder: Wer einen Wulff-Aufkleber auf dem Privatauto fährt, bekommt 21 Euro im Monat vom Betrieb gezahlt. Es gibt ein E-Auto für die 60 Mitarbeiter. Zum Austesten. Ein E-Auto? Auf dem Land? „Ja, ich fahre ja selbst auch ein E-Auto“, sagt Wulff. Einen Nissan Leaf. Sein Vater, der Firmengründer Hinrich Wulff, hat sich jetzt auch ein E-Auto bestellt. Auf dem Hof sieht man die E-Tankstelle mit vier Ladeplätzen, vom Bund gefördert, auf den Dächern der Produktion glänzen die Photovoltaik-Module. Ein eigenes Windrad ist in Planung. Die Luft-Wärme-Pumpe hat die Gas-Brennwert-Therme ersetzt. „Autark werden“, sagt Wulff. Nächstes Jahr ist erstmal die Bank raus. Man ist dann schuldenfrei. Trotz Neubaus eines Verwaltungsgebäudes mit Werkverkauf an der Hauptstraße vor zwei Jahren. Bis zum nächsten Investment.

Mehr als sieben Millionen Euro Umsatz generiert Wulff Med Tec inzwischen. Aber der Weg dahin war natürlich mühsam und vom Fleiß der Familie geprägt. Im Jahr 1985 startete der Chemie-Außendienstler Hinrich Wulff seinen genehmigten Nebenjob mit Produktion und Handel von Schonbezügen für Matratzen in Krankenhäusern. Irgendwann wurde ihm klar, dass man Krankenhäusern besser gleich gesamte Matratzen anböte. Da das „Wundliegen“ von Patienten ein großes Thema ist, begann er also an Anti-Dekubitus-Matratzen zu forschen, gewann die Technische Universität Berlin als Partner, eine Schlafexpertin kam hinzu – im Jahr 2002 war die erste perfekte Matratze entwickelt: im Kern bestehend aus einem stabilisierenden Kaltschaum sowie einem viskoelastischen Schaum, der das Körpergewicht auf eine größere Fläche verteilt und so Druckstellen vorbeugt.

Manufakturen-Blog: Geschäftsführer Heino Wulff (Foto: Wulff Med Tec)

Geschäftsführer Heino Wulff (Foto: Wulff Med Tec)

Da immer öfter auch Anfragen von zufriedenen Patienten eingingen, entwickelte Wulff schließlich die sogenannten „Viskolastic Komfortmatratze“ in verschiedensten Härtegraden und für unterschiedliche Körpergewichte, für Kinder, fürs Wohnmobil und die LKW-Kabine. Seit einige Zeit auch für Hotels – eigentlich naheliegend. Klar ist, dass alle „optimal“ sein müssen, wenn sie in Deutschland – pardon: Dithmarschen – produziert werden: hochwertige Steppung der Bezüge, Belüftungsband, Öko-Tex-100-Zertifizierung, Trikot-Schonstrumpf um die Matratze, Bewegungskräfte aufnehmender Wellen-Zahn-Schnitt in der Verbindung der Materialien, Spiralreißverschlüsse, Anti-Allergen-Ausstattung, verstärkte Randzone (damit man besser auf der Bettkante sitzen kann). Bei Verkaufspreisen für die Top-Modelle ab 725 Euro – vertrieben über den Facheinzelhandel (das am Weitesten entfernte Geschäft ist in China und nimmt immerhin rund hundert Matratzen im Jahr ab) und die zwei eigenen Geschäfte in Heide und Lübeck.

Der Liegetest im Werkverkauf in Fedderingen macht schnell klar, was Wulffs Prospekte versprechen, stimmt: Wer besser liegt, bewegt sich im Schlaf seltener – nämlich statt bis zu hundertmal vielleicht nur zwanzigmal. Und das ist für die Schlafqualität entscheidend. Von Wulffs Kooperationspartnern in der Schlafforschung nachgewiesen. Heino Wulff: „Wir wollen die beste Matratze, die es gibt – dafür forschen wir immer weiter.“ Und dementsprechend selbstbewusst klebt auf den Wulff-Produkten ein selbstentworfener Aufkleber: „Made in Dithmarschen“.

Fotos: Wigmar Bressel

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Jürgen Betz: „Über das Sponsoring haben wir Ideen für neues Design gesammelt“

11. Juli 2018, Efringen-Kirchen. Borgward ist echt wieder da! Beim Classic-Rennen in Le Mans (Drei Wertungen Tag-Nacht-Tag) belegte ein Borgward Hansa Renncoupé 1500 mit geschätzten 105 PS den überraschenden 4. Platz in der Klasse bis 1500 Kubikzentimeter Hubraum. Und wer hat als Hauptsponsor das 35 000 Euro teure Abenteuer ermöglicht? Die Borgward Zeitmanufaktur aus dem Landkreis Lörrach, ein Sechs-Mann-Betrieb! Höchste Zeit für ein Interview mit deren geschäftsführendem Gesellschafter Jürgen Betz zu den Gründen für dieses „etwas größere“ Engagement.

Der große Wirtschaftswunder-Name Borgward aus Bremen – spektakulärer Nachkriegsaufstieg, dann die genauso überraschende und spektakuläre Pleite. Aufkauf durch Hanomag, Büssing, Faun; das Werk in Bremen-Sebaldsbrück landete schließlich via Hanomag bei Daimler. Wegdämmern in die Geschichte… Schließlich wurde sogar die Marke aufgegeben. Danke dafür! Denn nur so konnte Borgward wieder auferstehen. Es schlug die Stunde des Jürgen Betz: Der Zifferblatt-Spezialist und Besitzer eines historischen Goliath Hansa 1100 schützte sich im Jahr 2003 die freie Marke Borgward und gab ihr neuen Sinn: als Uhr aus seiner neugegründeten Manufaktur. Und inzwischen werden ja auch wieder Borgward-Autos gebaut…

Manufakturen-Blog: Jürgen Betz (M.) mit dem Borgward Zeitmanufaktur Rennteam in Le Mans (Foto: Borgward Zeitmanufaktur)

Jürgen Betz (M.) mit Johann und Jakob Larsson des Borgward Zeitmanufaktur Rennteams in Le Mans

Interview

Es liegt zwar nahe, dass die Borgward Zeitmanufaktur sich auch für Borgward Autos interessiert – aber es ist trotzdem noch ein großer Schritt zum ‚Borgward Zeitmanufaktur Rennteam‘. Warum dieses große Engagement?

Jürgen Betz: Ich hatte vor einiger Zeit von dem Rennwagen gehört und ihn mir auf dem Borgward Welttreffen in Bremen auch angesehen. Er schien mir zwar ziemlich dahingedengelt auszusehen – aber mir war der historische Hintergrund bewusst und mit der Zeit habe ich mich in sein eigentümliches Renndesign hineingeschaut. Als Nächstes hörte ich, dass der Automobilbauer Borgward nicht als Sponsor des Rennwagens für Le Mans zugesagt hätte – da habe ich gesagt: Wir machen das. Eine Bauchentscheidung. Aber sie ist richtig. Denn Event und Rennwagen schlagen die Brücke zu unserer neuen Sportuhren-Linie ‚Forty one‘. Dazu wäre es ohne den Rennwagen nicht gekommen.

Woher stammt der Borgward-Rennwagen?

Er wurde von der Borgward-Rennsportabteilung für das 24-Stunden-Rennen zusammen mit zwei weiteren seiner Art konstruiert und gebaut. Spannend ist, dass er im Jahr 1953 in Le Mans mit der Startnummer 41 antrat – allerdings während des Rennens ausfiel. Als nun letzter seiner Art gelangte er schließlich nach Schweden, gehört heute Lars-Erik Larsson. Die Larssons sind rennbegeistert – im Kindesalter fuhren die beiden Söhne – Johann und Jakob – von Lars-Erik Kart. Und sie haben eine nötige Rennlizenz für Amateurfahrer. Diese wird benötigt, da sich in Le Mans die Fahrer abwechseln müssen und nicht einer allein das Rennen bestreiten kann.

Wie bereitet man sich auf solch ein Rennen vor?

Trainiert haben wir bei der Nürburgring-Classic vor vier Wochen – danach wussten wir: Der Wagen muss nochmal zurück nach Schweden und noch verbessert werden. Aber es hat sich gelohnt. Er ist schneller als ein historischer Porsche 356 und kann damit gegen die Porsche-Konkurrenz gewinnen.

Hat der Wagen komplizierte Technik?

Nein. Aber der Motor wurde schon als Rennwagenmotor entwickelt – er stammt also nicht wirklich aus einem Hansa. Aber er läuft mit normalem Superbenzin.

Manufakturen-Blog: Stoppuhr 'Forty One Le Mans' der Borgward Zeitmanufaktur (Foto: Borgward Zeitmanufaktur)

Stoppuhr ‚Forty One Le Mans‘ der Borgward Zeitmanufaktur

Und hast du das Gefühl, dass sich das Engagement für euch lohnt?

Das Auftauchen eines Borgward-Rennwagens, der auch Rennen fährt, war ein Glücksfall für uns. Wir bauen sportliche Chronographen. Wir wollen aber auch eine gezielte Sportuhren-Serie. Woher soll die Verbindung zum Rennsport kommen? Mit unserem Engagement als ‚Borgward Zeitmanufaktur Rennteam‘ tragen wir in unsere Marke sportive Leidenschaft hinein. Ich habe mich vorher immer gefragt, wie ich das Rennsportfeeling in unsere Uhrenlinie hineinbekomme – jetzt habe ich die Antwort. Und das geht nur, wenn man authentische Geschichten lebt. Ich brauchte Inspiration – ich habe Inspiration bekommen. Über das Sponsoring haben wir Ideen für neues Design gesammelt.

Wie weit ist die Sportuhren-Linie?

Das Design der ‚Borgward Forty One Le Mans‘ steht bereits. Es gibt jeweils auf 41 Stück limitierte Stoppuhren, Chronographen und Handaufzugsuhren – auch mit 24-Stunden-Anzeige.

Fotos: Jürgen Betz

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